Lucke, die AfD und die Orientierung nach rechts.

Im heutigen Spiegel ist mal wieder ein interessanter Artikel zur AfD. Es geht um die Anfangszeit, wie Lucke versucht hat, am rechten Rand Wähler zu fischen und wie ihm nun die Parteiorientierung aus den Händen gleitet.

Am Anfang waren ihm Wähler vom rechten Rand sehr lieb, da er dadurch einige Wähler gewinnen konnte. Zwar wollte er nicht unbedingt radikale Parolen, aber zumindest sollte es in die rechte Richtung gehen. Als Beispiel wird der Slogan „Wir sind nicht das Weltsozialamt“ angeführt. Lucke hat ja immer bestritten, dass die AfD eine rechte Partei sei und man doch bitte aufhören solle, die Partei in die rechte Ecke zu schieben. Allerdings weisen einige interne Mails, die der Spiegel gelesen hat, daraufhin, dass er nicht unbedingt Berührungsängste hatte.

Sein Problem ist jetzt, dass er mit Gauland und Petry zwei Aushängeschilder hat, die die AfD sehr gerne weit rechts sehen würden und die überhaupt keine Berührungsängste mit zum Beispiel der Partei „Die Freiheit“ haben. Vielleicht ist der Versuch, sich selbst zu alleinigen Sprecher wählen zu lassen, ein Versuch, seine internen Widersacher etwas einzubremsen und den Kurs der Partei nicht komplett am rechten Rand entlang zu führen.

Mal sehen, ob ihm das gelingt. Gestern haben sich die Spitzenpolitiker der AfD geeinigt, es erst einmal mit einer Doppelspitze aus Lucke und Petry zu probieren, zumindest bis Ende des Jahres. Damit ist zumindest Konrad Adam raus. Petry und Lucke gelten nun mal als Favoriten für die Wahlen im April. Allerdings muss der Parteitag Ende Januar dies noch billigen. Wenn es da eine Schlammschlacht gibt, könnte sich die Partei wohl auch spalten. Eine Lucke-Partei, die eher moderat-rechts und eurokritisch ist und eine Petry-Gauland-Partei, die islamkritisch ist, sich an Pegida anhängt und auch sonst sehr rechtskonservativ ist.

Eine Lucke-Partei hätte wenig Chancen, da denen die Themen fehlen, bei denen sie sich von den anderen Parteien absetzen. Nur Eurokritisch reicht nicht. Die andere Partei hätte mehr Chancen, da rechts der CSU momentan etwas Platz ist. Allerdings gab es dort auch schon einige Parteien, wie die Schill-Partei, Pro-Parteien, die Freiheit, die alle gescheitert sind. Lucke ist momentan das größte Aushängeschild und würde der neuen Partei sicherlich fehlen. Für mich hat er einen großen Fehler gemacht, als er nach Brüssel gegangen ist, weil er dort wenig bewegen kann, aber dafür die Partei in Deutschland nicht so unter Kontrolle hat. Aber er wollte ja die Partei als Spitzenkandidat anführen und vielleicht fällt es ihm jetzt auf die Füße.

2 Gedanken zu “Lucke, die AfD und die Orientierung nach rechts.

  1. Für eine konsequent liberale Partei müsste die FDP aber verschwinden, da diese als „Die Liberalen“ immer Stimmen bekommen wird. Wenn die Lucke-Partei sich von der FDP vernünftige Leute holt, könnte es vielleicht etwas werden.

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