Eigentlich hatte ich heute bei der Arbeit gar nicht die Zeit für eine lange Diskussion und dachte auch, als ich in die Abteilung ging, dass ich relativ schnell wieder draußen wäre, aber es lief dann doch anders. Interessant war die Diskussion auf alle Fälle, ich versuche mal alle Themen hier niederzuschreiben, die Reihenfolge stimmt sehr wahrscheinlich nicht.
Punkt 1: Die Wahlergebnisse in Deutschland basieren auf Wahlbetrug
Eine These war, dass die Wahlen in Deutschland eigentlich auch nicht anders sind als zum Beispiel in China. Der einzige Unterschied ist, dass es hier zumindest nach freien Wahlen aussieht. Die Wahlhelfer sind eigentlich alles Parteimitglieder und daher würden die Ergebnisse von Wahlen auch nur auf Betrug beruhen. Es gab auch die Überlegung, dass bestimmt nicht so viele Wähler wirklich CDU/CSU oder SPD wählen.
Dieser These kann ich nicht zustimmen. Ich denke nicht, dass in Deutschland Wahlbetrug im großen Stil möglich ist. Es sind ja nicht nur Parteimitglieder unter den Wahlhelfern und auch wenn, wäre bestimmt nicht jeder bereit, bei einem Wahlbetrug zu helfen. 500.000 Wahlhelfer sind ungefähr bei einer Bundestagswahl dabei und wie viele müssen am Wahlbetrug beteiligt sein, um wirklich massiv Wahlen zu fälschen? Außerdem denke ich, dass wirklich viele noch CDU/CSU oder SPD wählen. Zwar haben 2 Arbeitskollegen auch gesagt, dass aus ihrem Freundeskreis keiner die großen Parteien wählt, aber nach kurzem Überlegen vielen ihnen doch einige aus dem größeren Bekanntenkreis ein. Zwar hört man von vielen, dass sie nicht mehr CDU/CSU oder SPD wählen, aber trotzdem ist dies nur ein kleiner Teil.
Punkt 2: Wahlprognosen verfälschen und Wahlkampf sollte insgesamt eingestellt werden
Dem ersten Teil kann ich sogar zustimmen. Ich denke auch, dass sich viele von den Prognosen beeinflussen lassen und daher keine kleineren Parteien wählen, da sie ihre Stimme lieber einer großen Partei geben, als sie zu „verschwenden“. Und Prognosen lassen sich halt auch leicht steuern und verfälschen. Sollten in den letzten 3-4 Wochen vor einer Wahl keine Prognosen mehr veröffentlich werden, würden vielleicht doch einige Bürger anders oder überhaupt wählen. Den Wahlkampf selbst würde ich nicht verbieten, da es die einzige Möglichkeit für kleinere Parteien überhaupt ist, sich etwas zu zeigen.
Punkt 3: Es ist zu aufwendig, sich alle Parteiprogramme anzuschauen. Daher werden doch die großen Parteien gewählt.
Dem Punkt muss ich zum einen zustimmen, dass wohl viele Bürger sich die Wahlprogramme von kleineren Parteien sowieso nicht anschauen. Entweder wählen sie die Partei, die sie immer gewählt haben, oder sie schauen nur bei den großen Parteien auf die Wahlslogans. Anderseits kann ich dem auch wiederum nicht zustimmen, da man sich ja nicht jedes Wahlprogramm anschauen muss. Man schaut sich zuerst die Parteien grob an und wenn man dann einen kleinen Kern von wählbaren Parteien hat, kann man diese dann vergleichen.
Am Beispiel der Bundestagswahl 2013:
34 Parteien (auch wenn diese nicht in allen Bundesländern antraten), von denen sortiert man die 5 großen Parteien CDU/CSU, SPD, FDP, Grüne, Linke gleich aus. Zusätzlich fallen radikale Parteien weg, wie NPD, MLPD, pro Deutschland, Republikaner, Partei der Vernunft, Die Rechte und die Deutsche Kommunistische Partei. Andere Parteien sind wohl auch aus verschiedenen Gründen unwählbar wie z.B. PBC, Die Violetten, Bündnis 21/RRP, Die Frauen, Bergpartei, BGD, BIG, Büso, PSG, die Tierschutzpartei und auch die Piraten, die nicht mehr die sind, die sie mal waren. AfD und die Bayernpartei fallen auch weg. Die anderen schaut man sich dann näher an. Es bleiben also ÖDP, die PARTEI, die FAMILIE, Ab jetzt, Partei der Nichtwähler und Freie Wähler. Für den Anfang reicht ein kurzer Blick in die Wikipedia, um eventuell weiter auszusortieren und 3-4 Parteien vergleichen ist dann auch kein Aufwand mehr.
So, mehr gibt es eventuell die nächsten Tage, für heute mag ich nicht mehr….