Rezension zu Harald Welzer – Wir sind die Mehrheit

Das Buch habe ich mir im Urlaub in Weißenburg gekauft. Normalerweise bin ich nicht so der Fan von so kurzen Büchern, aber diesmal habe ich zugegriffen. Das Thema hat sich interessant angehört, da ich mich selbst manchmal frage, wie man sich mehr engagieren und andere für Politik begeistern kann. Es kam allerdings Football Leaks dazwischen, aber danach habe ich mit diesem kurzen Schmöker angefangen.

Interessante Regeln

„Menschen wie Pretzell und Seehofer, so lässt sich unschwer erkennen, fehlt jeder Anstand, ja sogar das ganz normale moralische Grundgerüst, das wir voneinander in modernen Gesellschaften erwarten.“ Dieser Satz auf der ersten Seite des Buches macht klar, worum es in diesem Buch geht. In 13 Kapiteln zeigt uns Harald Welzer den Weg in eine offene Gesellschaft, zu mehr Demokratie und Freiheit. Jedes dieser Kapitel endet mit einer Regel wie zum Beispiel: „Es ist einfacher für die Demokratie zu kämpfen, solange es sie noch gibt. Danach wird es erheblich schwieriger.“

In den Kapiteln beschreibt der Autor unter anderem den Umgang vieler Bürger mit den Flüchtlingen, zieht einen Vergleich mit den Entwicklungen in den 30er Jahren und nennt für ihn wichtige Themen wie Bildungspolitik oder Lobbyismus. Die Kapitel und Regeln sind klar verständlich und für mich ohne Probleme nachvollziehbar. Die politische Ausrichtung von Welzer wird klar, aber er kann alles belegen und erläutern.

Das Buch ist sehr gut geschrieben, ich hatte es relativ schnell durch. Ob das Buch jetzt das Potential hat, die Welt zu verändern, wage ich zu bezweifeln. Es ist aber ein gutes Buch, um sich selbst mal Gedanken über sich und die eigene Rolle in der Gesellschaft zu machen. Wer eine offene Gesellschaft und wirkliche Demokratie möchte, sollte sich fragen, was er selbst tun kann und muss. Dieses Buch gibt dazu einige Denkanstöße.

Ich vergebe 4 Sterne. Den einen Punkt hätte es gegeben, wenn es mehr konkretere Ansätze für eine offene Gesellschaft gegeben hätte.

Auch mit dem nächsten Buch bin ich schon durch. Wieder ist es ein relativ dünnes. Da tue ich mich mit der Rezension aber schwer. Dafür liegt jetzt wieder ein dickeres auf meinem Nachtschrank. Die Einsendeaufgabe zum Studium ist schon zurück, mit dem dritten Heft bin ich auch schon weiter.

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