Fluchtursachen bekämpfen (Teil 4)

Nach dem Nahen Osten ziehe ich weiter nach Osten und zwar nach Afghanistan. Auch dies ist natürlich ein sehr interessantes Thema und wohl auch sehr bekannt. Seit mittlerweile 14 Jahren befinden sich die Amerikaner in Afghanistan, Osama bin Laden ist mittlerweile tot, aber Friede ist nicht wirklich eingekehrt. Zwar ziehen sich die internationalen Truppen langsam zurück, aber die Taliban rücken wieder vor. Der korrupte Karzai ist zwar nicht mehr Präsident, Aschraf Ghanis Präsidentschaft fing aber nicht sehr überzeugend an. Wenn die Taliban weiter vorrücken, könnte Hamid Karzai wohl das gleiche Schicksal drohen wie damals Mohammed Nadschibullāh, der nach der Einnahme Kabuls durch die Taliban öffentlich gehängt wurde. Circa 2,5 Millionen Afghanen sind derzeit auf der Flucht, der größte Teil wohl in Pakistan. Auch dieses Land wird dadurch natürlich destabilisiert. Aber was kann getan werden, um die Flüchtlingsproblematik in diesen beiden Ländern zu mindern?

Erstens: Komplettrückzug aller ausländischen Soldaten, Einstellung des Drohnenkrieges der USA

Zweitens: Weitere Aufwertung der Taliban als Gesprächspartner für eine neue Ordnung in Afghanistan

Drittens: Reform des pakistanischen Geheimdienstes, der Unruhen in Afghanistan schürt

Viertens: Unabhängigkeit für ein paschtunisches Siedlungsgebiet (siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Paschtunen#/media/File:Regionen-der-Paschtunen.jpg) sowohl in Afghanistan als auch in Pakistan mit Ausnahme von Kabul. Dadurch könnte es in beiden Staaten ruhiger werden. (Idee kommt auch aus dem Buch von Wolffsohn.)

Fünftens: Amnestie für die Talibanführern, da die USA angegriffen hatten und die Taliban eigentlich mit 9/11 nichts zu tun hatten.

Sechstens: Bildung einer Regierung in Afghanistan unter Einbeziehung aller Stämme, auch der Taliban. Föderalisierung durch Bundesländer.

Siebtens: Zerstörung der Mohnproduktion und Subventionierung von Weizenanbau durch Weltgemeinschaft (IWF, UNO)

Ohne die Taliban wird es in Afghanistan keinen Frieden geben, genauso wenig, wenn der pakistanische Geheimdienst dort weiter mitmischt. Auch mit Waffengewalt ist Afghanistan nicht zu erobern, daher sollte endlich eine Regierung unter Einbeziehung aller Afghanen gebildet werden, auch unter Teilnahme von den Paschtunen, die dann noch in Afghanistan leben. Wenn es einen eigenen paschtunischen Staat geben würde, würden die paschtunischen Flüchtlinge in diesen Staat ziehen und die Afghanistan und Pakistan könnten vielleicht zu Ruhe kommen.

Ein Gedanke zu “Fluchtursachen bekämpfen (Teil 4)

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit Deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Twitter-Bild

Du kommentierst mit Deinem Twitter-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit Deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..