Fluchtursachen bekämpfen (Teil 6)

Ich bleibe in Afrika, gehe etwas nach Westen und wähle diesmal zwei Staaten aus, wobei die Trennung erst 4 Jahre her ist. Seit 1965 gab es den Bürgerkrieg zwischen dem christlich-schwarzen Süden und dem islamisch-arabischen Norden vom Sudan. Zwar war der Sudan erst 1956 unabhängig geworden, aber nachdem 1964 das Land arabisiert und islamisiert werden sollte, begann der Süden sich zu wehren. Fast 700.000 Flüchtlingen außer und über 2 Millionen Flüchtlinge innerhalb des Sudans waren die Folge. 16 Jahre gab es eine Militärdiktatur, die sich erst der Sowjetunion annäherte, später dann den USA. Als sich der Diktator Numairi 1985 außer Landes befand, gab es einen neuen Militärputsch. Eine unsichere Demokratie begann, die aber 1989 durch einen erneuten Putsch beendet wurde. Seitdem herrscht al-Baschir, der vom internationalen Gerichtshof gesucht wird, wegen seiner vielen Kriegsverbrechen.
2011 wurde der Südsudan nach einem Unabhängigkeitsreferendum unabhängig, allerdings hat das die Lage nicht wirklich gebessert. Al-Baschir ist der gleiche Diktator wie früher, momentan kämpft der Sudan gegen Unabhängigkeitsbestrebungen im Westen, in Darfur. Im Süden kehrte allerdings auch keine Ruhe ein, da zwei Stämme sich schon Ende 2013 anfingen zu bekriegen. Ursache war wohl der Kampf um Macht und Ressourcen. Seit Mitte 2014 herrscht Frieden, die Lage hat sich mittlerweile etwas gebessert. Was muss noch getan werden, damit Frieden herrscht  und die Flüchtlinge wieder heimkehren können?

Erstens: Verfassungsänderung im Sudan und Umwandlung in eine föderale Republik und dadurch mehr Rechte in den Bundesstaaten, wie z.B. Darfur

Zweitens: Abdankung von al-Baschir, Gerichtsverfahren gegen ihn und weitere Kriegsverbrecher

Drittens: Ausgleich im Südsudan zwischen den Stämmen und weitere Ankurbelung der Ölproduktion zum Aufbau der Wirtschaft

Viertens: Ankurbelung der Wirtschaft im Sudan durch Abbau der reichlich vorhandenen Ressourcen

Fünftens: Reform der Armee, Entlassung der Kindersoldaten und Betreuung von diesen.

Sechstens: Beseitigung der Minen und Ausbau der Infrastruktur

Siebtens: Verbesserung der Landwirtschaft und Reduzierung von Armut und Hungersnot

Lange schien auch die Lage im Sudan hoffnungslos, aber nach der Unabhängigkeit vom Südsudan, dem Frieden dort und dem Frieden in Darfur besteht wieder Hoffnung. Um einen politischen Ausgleich zu schaffen, muss im Sudan ein föderales System aufgebaut werden, um die Regionen stärker zu fördern. Mit al-Baschir ist ein wirklicher Aufschwung nicht möglich, erst nach einer Abdankung von ihm, werden sich die westlichen Länder wieder im Sudan engagieren und investieren. Die Armeen müssen reduziert werden, die Menschen brauchen Nahrung und Arbeit. Durch die Ressourcen ist eigentlich genug Reichtum vorhanden, dieser muss nur genutzt und fair geteilt werden. Viele Flüchtlinge kehren schon in den Südsudan zurück, weitere werden folgen, wenn Ruhe einkehrt. Vor einigen Jahren schien die Lage hoffnungslos, seitdem ist deutliche Besserung eingekehrt. Der Sudan und der Südsudan sind auf dem Weg in bessere Zeiten.

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