Donald Trump Kandidat der Republikaner

Wer hätte das am Anfang der US-Vorwahlen gedacht? Donald Trump steht als Kandidat der Republikaner Anfang Mai schon so gut wie fest. Und das, bevor Hillary Clinton als Kandidatin der Demokraten feststeht. Als die Republikaner ihre Kandidaturen bekanntgaben, galt Trump als Exot, als jemand, der keine Chance hat. Seine Kandidatur wurde belächelt und als Witz und Werbegag abgehandelt. Doch die Stimmung bei den Wählern der Republikaner hat für ein, mittlerweile nicht mehr so überraschendes, anderes Ergebnis gesorgt.

Gestern waren die Vorwahlen in Indiana und Donald Trump hat sich dort wieder durchgesetzt und auch mit einem größeren Vorsprung (wohl um die 15%). Ted Cruz hat gleich die Konsequenzen gezogen und seine Kandidatur zurückgezogen. Wenig später folgte John Kasich und somit wird Donald Trump als einziger Kandidat auch die notwendigen Delegiertenstimmen erhalten.

Nun könnten sich die Republikaner eigentlich auf den Wahlkampf gegen die Demokraten konzentrieren. Aber wird sie das auch? Werden alle hinter Trump stehen, wenn er im Juli zum Kandidaten gewählt wird. Während des Wahlkampfes hat sich ein kleiner Graben aufgetan und noch ist nicht ganz klar, wohin die Partei wandert. Wird Trump sich ändern oder seine Wut auf die Politiker und das Establishment mitnehmen? Wird die Partei weiter nach rechts wandern und Amerika abschotten?

Bei den Demokraten hat Bernie Sanders knapp gegen Hillary Clinton in Indiana gewonnen. Viele Stimmen konnte er nicht aufholen, auch wenn er dort sehr aktiv gewesen ist. Dennoch hat er einen weiteren Sieg eingefahren und wird wohl bis zum Parteitag in Philadelphia nicht mehr seine Kandidatur zurückziehen. Wieder konnte er besonders bei den jungen Wählern punkten, was zeigt, dass diese Clinton für zu etabliert halten ohne viele eigene Ideen. Zwar müsste Sanders nun fast 70% der Stimmen bekommen, um Clinton noch zu überholen, dennoch wird er einige Themen ins Programm mit einfließen lassen können.

Also wird es auf einen Zweikampf Clinton gegen Trump hinauslaufen und dieser Wahlkampf wird schmutzig werden, denn dafür stehen beide. Und beide sind auch angreifbar. Es wird also interessant. Auch, ob die Politikverdrossenheit weiter steigt. Ob das Ansehen von Politikern weiter sinkt und ob der Riss zwischen Republikanern und Demokraten noch größer wird und so der Senat häufiger blockiert wird.

Klar ist, dass viele Bürger unzufrieden sind, sich zurückgelassen fühlen und wütend auf die oberen sind. Trump kann dies besser nutzen als Clinton, die ein „Weiter so“ sagen muss und nur kleinere Korrekturen vornehmen kann, um nicht Obama und seine Anhänger vor den Kopf zu stoßen. Sanders könnte dies auch, würde also teilweise die gleichen Wählergruppen ansprechen wie Trump, allerdings eine andere Politik betreiben.

Vielleicht wird auch irgendwann mal das Vorwahlsystem geändert, da deren Regeln sowohl bei den Demokraten, als auch bei den Republikanern etwas seltsam sind. Auch dies konnte Trump nutzen, um über das System zu schimpfen. Die Republikaner müssen sich ändern, gerade wenn sie die Wahl verlieren werden. Davon gehe ich aus, denn Trump wird mehr Wähler abschrecken als gewinnen.

Im Mai wird noch in kleineren Staaten gewählt, am 7. Juni wird in Kalifornien bei den Demokraten die Entscheidung fallen. Bei den Republikanern ist sie es mittlerweile schon. Mitte und Ende Juli finden die Parteitage statt, wo die Kandidaten endgültig bestimmt werden, Anfang November wird dann gewählt. Wenn Clinton gegen Trump antritt, kann man nur sagen: Möge das kleinere der beiden großen Übel gewinnen. Wer das ist, bleibt jedem selbst überlassen…

4 Gedanken zu “Donald Trump Kandidat der Republikaner

  1. Aber selbst wenn Hillary gewählt wird (was eigentlich auch keine vernünftige Alternative darstellt), heißt das lange noch nicht, dass Trump nicht später sagen kann: „Seht ihr was für einen Mist die gebaut hat – hättet ihr mal lieber mich gewählt!“ um dann bei der nächsten Wahl gewählt zu werden.

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    • Ich denke nicht, dass Trump noch eine zweite Chance bekommt. Die Republikaner werden jetzt zwar halbwegs für ihn kämpfen, aber wenn er verloren hat, wird er verstoßen werden.
      Bei der nächsten Wahl werden sie nicht noch einmal diesen Fehler machen. Wenn er sich zur Wahl stellen sollte, hätte er keine Chance. Diesmal wurde er unterschätzt und die anderen Kandidaten haben sich einfach zu blöd angestellt.

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      • Möglich ist es und es ist vielleicht einfach nur gerade eine kurzzeitige Erscheinung, dass der Typ gerade so populär ist – aber vielleicht nutzt er einfach bei der nächsten Wahl eine Strohpuppe.

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