Immer mehr Flüchtlinge kommen in Deutschland und Österreich an und werden in Unterkünfte gebracht. In Ungarn, Italien und Griechenland warten noch tausende Flüchtlinge auf eine Weiterfahrt und an den Grenzen z.B. in Serbien, Türkei und Nordafrika sitzen weitere abertausende Flüchtlinge in der Hoffnung ins „gelobte Land“ zu kommen.
Natürlich müssen wir uns um jeden Flüchtling kümmern, der in unser Land kommt. Diejenigen, die aus sogenannten sicheren Staaten kommen, sollten allerdings frühzeitig zurückgeschickt werden, damit Kapazitäten frei werden, um den anderen Flüchtlingen zu helfen, die oftmals aus Kriegsgebieten und Krisenländern kommen. Aber hilft es, wenn wir jeden Flüchtling aufnehmen, der es zu uns schafft? Dies wird die Menschen eher ermuntern, die Todesfahrten über das Mittelmeer oder zwischen Bodrum und Kos auf sich zu nehmen. Sollte man statt Frontex lieber Wasserrettung einsetzen, um die Flüchtlinge frühzeitig abzufangen und sicher nach Europa zu geleiten? Das wird die Schleuser eher dazu bringen, „Seelenverkäufer“ zu benutzen, da die Flüchtlinge ja eh gerettet werden. Oder sollte man die Flüchtlinge direkt aus Nordafrika abholen, so dass sie erst gar nicht über das Meer fahren müssten? Dies würde den Schleusern zumindest eine Einnahmequelle nehmen.
Oder sollte man in Nordafrika Asylzentren einrichten, um schon dort die Flüchtlinge zu erfassen und dann nach Europa zu bringen? Dann könnte man gleich vieles abfragen, wie Verwandte in Europa, (Aus-)Bildung und ähnliches und sie dann zielgerichtet zu verteilen. Nicht ganz unmöglich wäre es wohl in den einzelnen Ländern Asylzentren einzurichten, damit die Flüchtlinge überhaupt nicht die Hilfe von Schleusern in Anspruch nehmen müssten. Die, deren Asylantrag stattgegeben wird, werden nach Europa gebracht, die anderen werden registriert, so dass sie immer wieder abgewiesen werden könnten.
Aber kann Europa jeden Flüchtling aufnehmen, der zu uns möchte? Wir reden momentan wohl von um die 20 Millionen Flüchtlinge, wobei Syrien, Afghanistan und Somalia die 3 Länder sind, aus denen die meisten Flüchtlinge kommen. Bei diesen 3 Ländern muss man sich wohl nicht darüber streiten, dass dort das Leben wirklich extrem gefährlich ist. Auch andere Länder wie der Sudan oder Südsudan stellen einen großen Anteil von Flüchtlingen und auch aus diesen Ländern kann man wohl jeden aufnehmen, da auch diese Länder unsicher sind.
Natürlich will auch nicht jeder Flüchtling nach Europa. Manche Syrer bleiben lieber in der Türkei, Libanon und Jordanien in der Hoffnung, wenn der Krieg bald vorbei sein sollte, demnächst wieder heimkehren zu wollen. Nicht jeder Flüchtling will für immer weg aus der Heimat. Auch viele Afghanen befinden sich momentan in Pakistan, da die Umstellung zu Afghanistan nicht so groß ist, als wenn man in Deutschland wäre. Natürlich ist Pakistan auch nicht unbedingt das Paradies, aber größtenteils immer noch sicherer als Afghanistan.
Wir reden also nicht von 20 Millionen Flüchtlingen, sondern, mal einfach eine Zahl genannt, von 10 Millionen Menschen, die nach Europa wollen. Die EU hat momentan circa 500 Millionen Menschen. Dies wäre also ein Anteil von 2%. Jordanien nimmt bei 6 Millionen Einwohnern ungefähr 1,5 Millionen Flüchtlinge auf, also ein Anteil von 25%. Damit sollte die EU auch die 10 Millionen und eigentlich auch 20 Millionen aufnehmen können. Natürlich würden wir uns am Anfang erst einmal schwer tun, diese zu integrieren, aber alle werden sicherlich nicht bleiben. Die osteuropäischen Länder sperren sich momentan etwas, aber mit „freiwilliger Solidarität“ sowohl bei den Flüchtlingen als auch beim Budget sollte sich trotzdem eine Lösung finden lassen.
Bleiben noch die Fragen, ob dann noch mehr Flüchtlinge kommen, ob die für immer bleiben und ob man etwas tun kann, um diese Flüchtlingszahlen zu verringern, Stichwort „Fluchtursachen bekämpfen“. Dazu kommt aber noch mal ein Blog-Beitrag von mir.