Die Anschläge von Samstag sind noch präsent und mittlerweile hat Frankreich dem IS den Krieg erklärt und vermehrt Stellungen um Rakka bombardiert. Zusätzlich möchte Frankreich von der UN-Vollversammlung eine Resolution und welcher Staat würde sich jetzt dagegen wehren? Russland wäre normalerweise eigentlich ein Kandidat, aber da sie ja selbst gegen den IS kämpfen, müsste ihnen so eine Resolution doch entgegen kommen. Doch ist das die Lösung?
Jakob Augstein hat mal wieder einen Beitrag geschrieben, den ich nicht verstehe: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/krieg-gegen-terror-wir-sind-der-gegner-kolumne-a-1062979.html. Leider kommt das in letzter Zeit häufiger vor und auch diesen Beitrag finde ich etwas seltsam. Da heißt es so schön, dass wir Terroristen nicht mit Waffen bekämpfen sollen, da wir sonst selbst zu Terroristen werden. Aha, wie soll man sonst gegen die Terroristen vom IS vorgehen? Flugzeuge abziehen, Kurden und die Iraker nicht mehr ausrüsten und stattdessen Gedichte vortragen und Blumen schicken? Das würde den IS sicherlich beeindrucken… Der IS hört doch nicht auf zu Kämpfen, nur weil wir ihn in Ruhe lassen. Wer so etwas glaubt, muss schon sehr naiv sein. Der IS würde die Jesiden massakrieren, dann die Kurden, dann die Schiiten im Irak, dann in Syrien. Als nächstes wäre vielleicht Jordanien dran oder die Kurden in der Türkei, später dann die Juden in Israel und darauf freut sich der IS bestimmt schon. Man kann auch nicht mit dem IS verhandeln. Was soll man denen denn anbieten? Wir lassen euch in Ruhe und dafür bekommt ihr dort euren Staat? Das reicht denen doch nicht. Die hassen uns und unsere Lebensweise und erst wenn alle so geworden sind wie sie würden sie Ruhe geben. Und beeindruckt sie dass wir die Flüchtlinge aufnehmen? Hmh, wahrscheinlich würden sie dann eher für „Nachschub“ sorgen.
Der IS ist doch nicht unbesiegbar. Natürlich wird es Verluste bei einem Krieg geben, aber das ist Soldaten vielleicht auch bewusst, dass sie bei einem Einsatz ums Leben kommen können. Herr Augstein hat vielleicht den Satz im Kopf „Soldaten sind Mörder“, aber vielleicht sind sie auch Menschen, die für etwas Kämpfen, wie ihr Vaterland, ihre Lebensweise, ihre Freiheit und vielleicht sogar für andere. Und vielleicht sind manche auch bereit dafür zu sterben. Natürlich wäre es einfacher, den Dreck dort unten den Kurden, Jesiden und Schiiten zu überlassen, Davon bekommen wir ja nicht so viel mit. Aber würde uns der IS dann wirklich in Ruhe lassen?
Hier hilft wohl nur zum einen militärischer Einsatz zusammen mit den Russen, den Kurden, dem Iran und dem Irak. Gegen eine größere Militäraktion hat der IS doch kaum eine Chance und wenn sie militärisch verlieren wird auch die Unterstützung wieder zerbröckeln. Glaube schön und gut, aber wenn der IS verliert, werden auch viele Sunniten sich wieder von ihm abwenden. Außerdem müsste dort auch politisch etwas getan werden. Der IS ist doch nur so stark geworden, weil die Sunniten im Irak unter al-Maliki nichts mehr zu lachen hatten. Nachdem die Schiiten unter Saddam Hussein unterdrückt worden, haben sie angefangen, unter al-Maliki dies bei den Sunniten zu machen. Wenn die Sunniten wieder gescheit am politischen Leben beteiligt werden, werden sie sich vom IS abwenden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass so viele Leute von den Kopfabschneidern begeistert sind. In Syrien muss auch endlich eine politische Lösung gefunden werden, die zumindest später ohne Assad funktionieren muss. Wenn in den beiden Ländern politisch Ruhe einkehrt, hat der IS schon verloren.
Die Unterstützerländer des IS müssen auch endlich dafür den Kopf hinhalten. Nur weil sie gerne unsere Waffen kaufen und das Arbeitsplätze bringt, heißt es nicht, dass indirekt gegen unsere Interessen handeln dürfen. Ohne Geld und Waffen ist der IS weg vom Fenster. Also Finanzströme und Waffenlieferungen versuchen zu unterbinden mit gleichzeitigem Armeeeinsatz und Aufbau einer wirklichen Demokratie in Syrien und Irak. Und nicht vor dem IS kapitulieren, wie Augstein es möchte.
Es ist einfach unfassbar, was geschehen ist. Brutal und sinnlos.. Doch wir müssen nun Stärke zeigen und ihnen nicht den Gefallen tun, uns einzuschränken…
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